Tod und Bestattungskultur in China

Tanz und Gesang, laute Musik, bunte Stoffe und brennende Papierpferde: Was hier nach einer ausschweifenden Party klingt, ist in Chinas ländlichen Gebieten die Art und Weise, wie man sich von seinen Verstorbenen verabschiedet.

Während am Land Erdbestattungen in farbenfroh geschmückten Särgen noch möglich sind, herrscht in den Städten dagegen akuter Platzmangel auf den Friedhöfen, Preise für Grabstätten können die von Immobilien übersteigen. Den Hinterbliebenen wird daher nahegelegt, die Toten zu verbrennen und ihre Asche zu verstreuen. Wer das filmt und das Video einreicht, bekommt eine Prämie …

Der Tod ihres Schwiegervaters im Jahr 2016 war für die Sinologin Maja Linnemann Anlass, sich damit zu beschäftigen, wie in der Volksrepublik China heute mit Sterben und Tod umgegangen wird. Wie verabschiedet man sich von den Verstorbenen? Wie sehen die Bestattungsrituale in Städten und auf dem Land aus? Woher kommen die Bräuche und Rituale, die man dabei beobachten kann? Was geschieht konkret mit den sterblichen Überresten der rund 10 Millionen Menschen, die in China jährlich versterben? Wie sehen die Orte der letzten Ruhe, sprich Friedhöfe, aus? Wer verdient mit dem Tod sein Geld und wie? In diesem Buch finden Sie zahlreiche Antworten auf diese Fragen, die sowohl aus dem persönlichen Erfahrungsschatz der Autorin schöpfen als auch Ergebnis langer Recherchen sind.

Die Autorin

Maja Linnemann studierte Sinologie in Bremen, Chengdu, Hamburg und London. Sie lebte 14 Jahre in Peking, wo sie u.a. als Chefredakteurin der CHINA Nachrichten an der Österreichischen Außenhandelsstelle und als Chefredakteurin des Deutsch-Chinesischen Kulturnetzes für das Goethe-Institut tätig war. Von 2013 bis 2018 baute sie als Geschäftsführerin das Konfuzius-Institut Bremen mit auf. Seit Anfang 2019 ist sie freiberuflich als Redakteurin und Übersetzerin tätig, u.a. für das Projekt STADTMACHER China – Deutschland.

Eine Anleitung für den Weltfrieden

Kang Youwei, der große Reformer und Philosoph, beschrieb in den 1920er Jahren die Utopie einer ‚großen Gemeinschaft‘, die in der Lage ist, die Grenzen von Nationen, Ethnien, Geschlechtern und Hierarchien zu überwinden. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung liefert er gleich mit.

Während heute zunehmend wieder das Trennende anstelle der Suche nach Gemeinsamkeiten in den Vordergrund rückt, macht Kang deutlich, dass die Hoffnung auf eine gemeinsame und friedliche Zukunft voller Mitgefühl und Nächstenliebe kein westlicher oder östlicher, kein europäischer oder asiatischer, kein deutscher oder chinesischer Gedanke ist: Es ist ein zutiefst menschlicher!

Der Autor

Kang Youwei wurde 1858 im Kreis Nanhai (南海) , Dorf Danzaosu (丹灶苏) in der Provinz Guangdong (广东) in eine alte und lokal prominente Beamten-Gelehrtenfamilie geboren. 1927 verstarb er in Qingdao (青岛), der ehemaligen deutschen Kolonie in der Provinz Shandong (山东), wo sich auch seine Grabstätte und das „Kang Youwei-Museum“ (康有为故居纪念馆) befinden. Er war einer der bedeutendsten Gelehrten, politischen Reformer und ein Vorreiter der intellektuellen Entwicklung des modernen China. Früh erhielt er eine Ausbildung in den konfuzianischen Klassikern mit dem Ziel, über Beamtenprüfungen eine Beamtenkarriere einzuschlagen.

Kang interpretierte den Konfuzianismus in neuer Weise, denn er sah – anders als viele seiner Zeitgenossen – in Konfuzius keinen Reaktionär, sondern einen Reformer, der die Institutionen des Staates den jeweiligen Veränderungen anzupassen gedachte. Würde Konfuzius noch leben – so Kang – würde er mit Sicherheit versuchen, das bestehende politische und ökonomische System zu reformieren. Der Konfuzianismus war für ihn eine prophetische Lehre der Moderne, die es zu „purifizieren“ gelte. Zugleich bezog er diese nicht nur auf China, sondern auf die ganze Welt und die Menschheit insgesamt. Diese Lehre ließe sich überdies in eine Religion überführen und könne auf diese Weise eine Alternative zum westlichen Christentum anbieten, wobei viele chinesische Intellektuelle allerdings eine enge Verbindung zwischen dem Christentum einerseits und dem imperialistischen Verhalten westlicher Mächte andererseits sahen. Kang vertrat die Auffassung, der Konfuzianismus könne von daher zur Schaffung einer neuen chinesischen Identität und zur moralischen Erziehung der Chinesen beitragen. In diesem Sinne sprach sein bedeutendster Schüler Liang Qichao (梁启超, 1873-1929) von Kang als dem „Martin Luther der konfuzianischen Lehre“. Luther habe das Christentum in seiner ursprünglichen Gestalt wiederherstellen wollen, Kang die Lehre des Konfuzius.

Der Herausgeber

Prof. Dr. Thomas Heberer studierte Ethnologie, Philosophie, Politologie und Sinologie  in Frankfurt am Main, Göttingen, Mainz und Heidelberg. Nach seiner Promotion im Jahre 1977 arbeitete er zunächst für mehr als vier Jahre als Lektor und Übersetzer im Verlag für Fremdsprachige Literatur in Peking. 1989 habilitierte in Bremen. Nach Stationen in Bremen und Trier übernahm er im Jahre 1998 den Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ostasien an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2009 fungiert er zugleich als Ko-Direktor des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2013 hat er eine Seniorprofessur für Politik und Gesellschaft Chinas inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Prozesse, Strukturen und Akteure des politischen, sozialen und institutionellen Wandels in China. Seit 1981 führt er auf fast jährlicher Basis Feldforschung in China durch. Mit über 50 Jahren Forschungstätigkeiten zu China gehört er zu den führenden Chinaexperten in Deutschland.

Fünf Elemente für Genuss und Lebensfreude

Ernährung nach den Fünf Elementen muss weder kompliziert, noch exotisch sein! TCM-Expertin Isabella M. Obrist hat die chinesische Philosophie der ganzheitlichen Ernährung auf bodenständige Rezepte, die Einflüsse aus aller Welt aufgreifen, übertragen. So findet man in diesem Buch auch Apfelstrudel, Chili sin Carne und Orientalische Burger. Dabei sind die Zutaten aus den Fünf Elementen in jedem der köstlichen Gerichte optimal ausgewogen.
Der erste Teil dieses Buches bietet einen umfassenden Überblick über die traditionelle chinesische Ernährungslehre. Bei den Gerichten haben Gesundheit, Geschmack, Regionalität, Saisonalität, einfache Zubereitung und nicht zuletzt die Freude am Kochen und am Essen oberste Priorität. Zusätzlich wird die besondere Wirkung einzelner Zutaten gesondert analysiert. Und eine Elemente-Tabelle lädt Sie dazu ein, jederzeit kreativ zu werden und Ihr ganz persönliches Glücksrezept auf den Teller zu zaubern!

Die Autorin Isabella Obrist

Isabella Obrist stammt aus einer Gastwirtfamilie in Oberösterreich. Statt den Familienbetrieb zu übernehmen, studierte sie in Paris  und in Buenos Aires chinesische Medizin. Studienaufenthalte in Shanghai, Beijing und bei den Mönchen am Tiantai Shan sowie zahlreiche Weiterbildungen (u.a. in München, Buenos Aires, New York und Paris) vertieften ihre Kenntnisse über TCM und die Fünf-Elemente-Lehre. Isabella Obrist, Autorin mehrerer Bücher über Kochen nach den Fünf Elementen, lebt heute mit ihrer Familie in Paris, wo sie auch eine TCM-Praxis betreibt. Sie hält international Vorträge und gibt Kurse zu den Themen TCM, Fengshui und die Fünf-Elemente-Lehre.

Der Fotograf Jürgen Bubeck

Jürgen Bubeck studierte Visuelle Kommunikation in Darmstadt und Bielefeld. Seitdem lebt und arbeitet er als freier Fotograf und Künstler bei Stuttgart. Bei den im Drachenhaus Verlag erscheinenden Kochbüchern treffen sich zwei seiner Leidenschaften – asiatisch Kochen und ästhetisch fotografierte Stills.

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